Lohnt sich ein Balkonkraftwerk wirklich? – Kosten, Amortisation, Einsparungen
Einleitung
Die Strompreise steigen seit Jahren, gleichzeitig wird der Ruf nach erneuerbaren Energien immer lauter. Für viele Menschen ist das Balkonkraftwerk der Einstieg in die eigene Stromproduktion. Aber lohnt sich die Investition wirklich? In diesem Beitrag schauen wir uns die Kosten, die Einsparungen und die Amortisation genauer an.
Was kostet ein Balkonkraftwerk?
Ein Balkonkraftwerk besteht in der Regel aus 1–2 Solarmodulen, einem Wechselrichter und dem nötigen Zubehör. Die Preise variieren je nach Leistung und Hersteller:

- Einstiegs-Sets (300–400 Watt): ab ca. 350–500 €
- Standard-Sets (600–800 Watt): ca. 600–900 €
- Erweiterte Sets mit Speicher: ab 1.200 € aufwärts
Wie viel Strom produziert ein Balkonkraftwerk?
Die Stromerzeugung hängt stark von Standort, Ausrichtung und Wetter ab. Typische Werte in Deutschland:
- 600 Watt-Anlage: ca. 500–700 kWh pro Jahr
- 800 Watt-Anlage: ca. 600–900 kWh pro Jahr
Zum Vergleich: Ein 2-Personen-Haushalt verbraucht im Schnitt rund 2.500 kWh pro Jahr – ein Balkonkraftwerk kann also etwa 20–30 % des Bedarfs decken.
Wie viel Geld spart man damit?
Die Ersparnis hängt direkt vom aktuellen Strompreis ab. Bei einem Preis von 35 Cent pro kWh (Stand 2025) ergibt sich:

- 600 kWh pro Jahr × 0,35 € = 210 € Ersparnis pro Jahr
- 900 kWh pro Jahr × 0,35 € = 315 € Ersparnis pro Jahr
Ab wann amortisiert sich die Anlage?
Rechnen wir mit einem Standard-Set:
- Anschaffungskosten: ca. 700 €
- Ersparnis pro Jahr: ca. 200 €
👉 Amortisationszeit: ca. 3,5 Jahre

Da Balkonkraftwerke eine Lebensdauer von 15–20 Jahren haben, bedeutet das: Nach wenigen Jahren arbeitet die Anlage quasi kostenlos und bringt reine Einsparungen.
Weitere Vorteile
- Einfache Installation: oft Plug & Play, keine Fachfirma nötig
- Geringes Risiko: kaum Wartungskosten, lange Haltbarkeit
- Klimaschutz: mehrere hundert Kilo CO₂-Einsparung pro Jahr
- Flexibilität: für Mieter und Eigentümer nutzbar
Fazit
Ein Balkonkraftwerk lohnt sich in den meisten Fällen – besonders bei hohen Strompreisen und wenn die Anlage gut ausgerichtet ist. Die Anschaffungskosten sind vergleichsweise gering, die Amortisation schnell erreicht und die Einsparungen über die Laufzeit erheblich.
👉 Wer über einen Balkon, eine Terrasse oder eine freie Fläche verfügt, sollte sich die Investition genauer anschauen – sowohl für den Geldbeutel als auch für die Umwelt. Darüber hinaus ist es einfach ein gutes Gefühl, „den eigenen Strom herzustellen“.
